Organisationen als „Superakteure“ und Fiktionen Handeln in Organisationen - Organisationen als Akteure Rainer Siebern
Teil I: Organisationen als soziale Akteure Autor: Prof. Dr. Hans Geser Institut für Soziologie der Universität Zürich http://www.suz.unizh.ch/organisation/ Zeitschrift für Soziologie, Jg. 19, Heft 6, Dezember 1990, S. 401-417
Autor: Prof. Dr. Hans Geser
Institut für Soziologie der Universität Zürich
http://www.suz.unizh.ch/organisation/
Zeitschrift für Soziologie, Jg. 19, Heft 6, Dezember 1990, S. 401-417
Inhalt Wie entstehen korporative Akteure als Organisationen? Gibt es Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen individuellen und organisierten Akteuren? Wie sind die Beziehungen zwischen Organisationen und Individuum geregelt? Wie verhalten sich strukturelle und dynamische Prozesse zueinander?
Wie entstehen korporative Akteure als Organisationen?
Gibt es Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen individuellen und organisierten Akteuren?
Wie sind die Beziehungen zwischen Organisationen und Individuum geregelt?
Wie verhalten sich strukturelle und dynamische Prozesse zueinander?
1. Einleitung 1.1 Individuen 1.2 Handlungen & soziales Handeln 1.3 Interaktionen 1.4 Akteure 1.5 Kollektive Akteure 1.6 Korporative Akteure 1.7 Akteurstatus von Organisationen
1.1 Individuen
1.2 Handlungen & soziales Handeln
1.3 Interaktionen
1.4 Akteure
1.5 Kollektive Akteure
1.6 Korporative Akteure
1.7 Akteurstatus von Organisationen
1.1 Individuum Individuelles handeln: menschliches Verhalten psychische & physische Prozesse Subjekt unteilbar als Einzelwesen Individuen leben in Gesellschaft mit anderen
Individuelles handeln:
menschliches Verhalten
psychische & physische Prozesse
Subjekt
unteilbar als Einzelwesen
Individuen leben in Gesellschaft mit anderen
1 .2 Handlungen & soziales Handeln Menschliches Verhalten: tun, unterlassen, dulden verbunden mit subjektivem Sinn sozial auf das Verhalten anderer beziehen und daran in seinem Ablauf orientieren Bestimmungsgründe sozialen Handelns: zweckrational, wertrational, affektuell, traditional Weber, M.(1984): Soziologische Grundbegriffe, S.19
Menschliches Verhalten: tun, unterlassen, dulden
verbunden mit subjektivem Sinn
sozial auf das Verhalten anderer beziehen
und daran in seinem Ablauf orientieren
Bestimmungsgründe sozialen Handelns: zweckrational, wertrational, affektuell, traditional
Weber, M.(1984): Soziologische Grundbegriffe, S.19
1.3 Interaktionen Interaktionen sind: Wechselwirkungen und Wechselbeziehungen zwischen Individuen, die sich gegenseitig beeinflussen. Orientierungen an Erwartungen des anderen Alter Ego: Ich und die anderen Symbole erwarten & provozieren Reaktionen
Interaktionen sind:
Wechselwirkungen und Wechselbeziehungen zwischen Individuen, die sich gegenseitig beeinflussen.
Orientierungen an Erwartungen des anderen
Alter Ego: Ich und die anderen
Symbole erwarten & provozieren Reaktionen
1.4 Akteure Handeln als Individuum in Kollektiven oder Organisationen und tragen je nach Situationen verschiedene Rollen, Akteurmodelle werden später erklärt: Homo Sociologicus- Homo Oeconomicus, emotional man, Identitätsbehaupter ( Schimank 2000, S. 21)
Handeln als Individuum
in Kollektiven
oder Organisationen
und tragen je nach Situationen verschiedene Rollen,
Akteurmodelle werden später erklärt: Homo Sociologicus- Homo Oeconomicus, emotional man, Identitätsbehaupter ( Schimank 2000, S. 21)
1.5 Kollektive & Kollektive Akteure Kollektive: Gruppen mit einer Vielzahl von Personen, mit gemeinsamen Interessen, die aber nicht organisiert sind (Reinhold 1992, S. 307)
Kollektive: Gruppen mit einer Vielzahl von Personen, mit gemeinsamen Interessen, die aber nicht organisiert sind (Reinhold 1992, S. 307)
1.6 Korporative Akteure erlangen formalrechtliche Anerkennung als handlungsfähige „juristische Person“ nehmen verfassungsmäßige Grundrechte in Anspruch Freiheitsrechte, Eigentumsrechte, Vertrag-und Meinungsrechte
erlangen formalrechtliche Anerkennung als handlungsfähige „juristische Person“
nehmen verfassungsmäßige Grundrechte in Anspruch Freiheitsrechte, Eigentumsrechte, Vertrag-und Meinungsrechte
1.7 Akteurstatus von Organisationen Soziale Kollektive, die zwei Voraussetzungen erfüllen: I. Vorgänge und Ereignisse sind zwingend dem kollektiv zurechenbar und nicht deren Mitglieder oder der Umwelt II. Inseln verdichterter arbeitsteiliger Interdependenz -fundamentale Basisautonomie (die O. entwickelt eigene Normen und Sanktionsmacht) -Außenverhalten wird durch die Produktionsaufgaben und deren Technologie und binnenstrukturellen Ressourcen bestimmt
Soziale Kollektive, die zwei Voraussetzungen erfüllen:
I. Vorgänge und Ereignisse sind zwingend dem kollektiv zurechenbar und nicht deren Mitglieder oder der Umwelt
II. Inseln verdichterter arbeitsteiliger Interdependenz
-fundamentale Basisautonomie (die O. entwickelt eigene Normen und Sanktionsmacht)
-Außenverhalten wird durch die Produktionsaufgaben und deren Technologie und binnenstrukturellen Ressourcen bestimmt
Entscheidungen in Organisationen Auswahl von Handlungalternativen von Individuen oder Kollektiven in einem sinnhaften Kontext Entscheidungen richten sich an bestimmte Ziele & Aufgaben selbst bei Basisdemokratie wird die Partizipation aller Mitglieder nie gleich der Summe der individuellen Präferenzen sein Entscheidungsverfahren werden durch Knappheiten interner Kommunikations- und Koordinationskappazitäten beschränkt Loslösung von ursprünglichen Zielsetzungen der O.
Auswahl von Handlungalternativen von Individuen oder Kollektiven in einem sinnhaften Kontext
Entscheidungen richten sich an bestimmte Ziele & Aufgaben
selbst bei Basisdemokratie wird die Partizipation aller Mitglieder nie gleich der Summe der individuellen Präferenzen sein
Entscheidungsverfahren werden durch Knappheiten interner Kommunikations- und Koordinationskappazitäten beschränkt
Loslösung von ursprünglichen Zielsetzungen der O.
Eigenwert von Entscheidungen in Organisationen Emanzipation von Interessen ihrer Mitglieder & Eigentümer haben Auswirkungen auf Entscheidungen in O. Bsp. Aktiengesellschaften: Vorstand und Aufsichtsrat als Kontrollorgan Profit und Rentabilität sind zu generell
Emanzipation von Interessen ihrer Mitglieder & Eigentümer haben Auswirkungen auf Entscheidungen in O.
Bsp. Aktiengesellschaften: Vorstand und Aufsichtsrat als Kontrollorgan
Profit und Rentabilität sind zu generell
Eigengewicht der Organisation Beispiel Interessensorganisation: Selbst bei schrankenloser demokratischer Partizipation werden beschlossene Entscheidungen nie mit der Summe der individuellen Präferenzen der Mitglieder vollständig übereinstimmen Bsp. Parteitage: Beeinflussung der Mitglieder durch Inszenierung von vorstrukturierten Entscheidungen
Beispiel Interessensorganisation:
Selbst bei schrankenloser demokratischer Partizipation werden beschlossene Entscheidungen nie mit der Summe der individuellen Präferenzen der Mitglieder vollständig übereinstimmen
Bsp. Parteitage: Beeinflussung der Mitglieder durch Inszenierung von vorstrukturierten Entscheidungen
Entscheidungen und Kontrolle Die Zurechenbarkeiten bei O. sind gegeben, selbst wenn Einzelpersonen falsch (nicht nach Aktenlage und Weisungsbefugnis) entscheiden, hat die vertikale Hierarchie versagt Entscheidungen auf horizontalen Hierarchien verschleiern die Zuschreibungen von Entscheidungen auf Einzelpersonen
Die Zurechenbarkeiten bei O. sind gegeben,
selbst wenn Einzelpersonen falsch (nicht nach Aktenlage und Weisungsbefugnis) entscheiden, hat die vertikale Hierarchie versagt
Entscheidungen auf horizontalen Hierarchien verschleiern die Zuschreibungen von Entscheidungen auf Einzelpersonen
Horizontale &Vertikale Differenzierung Das Strafrecht sieht Organisationen als Adressaten für Handlungen Chance höherer Zahlungsfähigkeit als bei Individuen Geser, S. 405
Kontrolle von Entscheidungen in Organisationen Zuschreibungen: hohe Binnentransparenz höhere Zielspezifität bessere Selbstverantwortlichkeit O. agieren simultan an verschiedenen Interaktionssystemen O. haben ein hohes Interesse an Mitgestaltung von befolgten Normen
Zuschreibungen:
hohe Binnentransparenz
höhere Zielspezifität
bessere Selbstverantwortlichkeit
O. agieren simultan an verschiedenen Interaktionssystemen
O. haben ein hohes Interesse an Mitgestaltung von befolgten Normen
Organisationen als soziale Akteure? Formale Organisationen Erwartungen an andere z.B. Staat Gesinnung Treue Pflichtgefühl Identität Philosophie Individuelle Interessen und Erwartungen Differeinzierungs-prozesse: Mitgliedererwartungen und Interessen Rolle des „free Rider“ (Olson)
Formale Organisationen
Erwartungen an andere z.B. Staat
Gesinnung
Treue
Pflichtgefühl
Identität
Philosophie
Individuelle Interessen und Erwartungen Differeinzierungs-prozesse: Mitgliedererwartungen
und Interessen
Rolle des „free Rider“ (Olson)
Handlung von Organisationen Autonome Entscheidung sinnhafte Orientierung instrumentale Mittelverwendung Stellenzuschreibungen und Positionen transferieren Verantwortung als Strategie der Individualisierung
Autonome Entscheidung
sinnhafte Orientierung
instrumentale Mittelverwendung
Stellenzuschreibungen und Positionen transferieren Verantwortung als Strategie der Individualisierung
Gesamtsystem Organisation: formalrechtlicher korporartiver Akteur Zurechnung im Strafrecht richtet sich im Normalfall an die Organisation Vereinfachung der Beweislast liegt in organisatorischen Handlungsprozessen i.d.R gute Zahlungsfähigkeiten ( Coleman 1974) Anerkennung als handlungsfähige „juristische Person“: Erlangen individueller Freiheitsrechte j.P. können selbst Eigentümer von juristischen Personen werden
Zurechnung im Strafrecht richtet sich im Normalfall an die Organisation
Vereinfachung der Beweislast liegt in organisatorischen Handlungsprozessen
i.d.R gute Zahlungsfähigkeiten ( Coleman 1974)
Anerkennung als handlungsfähige „juristische Person“:
Erlangen individueller Freiheitsrechte
j.P. können selbst Eigentümer von juristischen Personen werden
Eigentumserwerb von juristischen Personen An juristischen Personen in einer globalisierten Handelswelt Akzeptanz der Überindividualität einer juristischen Person Träger von gesellschaftlicher Mitverantwortung Bildung einer „corporate identity “
An juristischen Personen in einer globalisierten Handelswelt
Akzeptanz der Überindividualität einer juristischen Person
Träger von gesellschaftlicher Mitverantwortung
Bildung einer „corporate identity “
Vergleich Individuum Organisationen Kontrolle: viele Einflüsse psychischer & physischer Art beeinflussen individuelles Verhalten (Emotionen-Identität) individuelle Schuldfähigkeit normative selbst- und Fremderwartungen Alter, Bildung, Gesundheit Hohe Erwartungen an internen hierarchischen Kontrollen Veranwortlichkeit zur Prävention von Fehlern absichtsvolle nach Akten vollzogene Entscheidungen und Handlungen kaum mildernde Umstände oder Hoffnung auf einen Status verminderter Schuldfähigkeit möglich
Kontrolle:
viele Einflüsse psychischer & physischer Art beeinflussen individuelles Verhalten (Emotionen-Identität)
individuelle Schuldfähigkeit
normative selbst- und Fremderwartungen
Alter, Bildung, Gesundheit
Hohe Erwartungen an internen hierarchischen Kontrollen
Veranwortlichkeit zur Prävention von Fehlern
absichtsvolle nach Akten vollzogene Entscheidungen und Handlungen
kaum mildernde Umstände oder Hoffnung auf einen Status verminderter Schuldfähigkeit möglich
Rechtskenntnisse werden nur bedingt erwartet BGB Handlungsgebote- und Verbote werden nur unbestimmt verbindlich normiert z.Bsp.: du sollst Nicht Rauchen Einzelperson Selbstqualifizierung Verantwortungsethik Rechtskenntnisse werden erwartet (BGB, HGB, STGB) Erwartungen an Organisationen Kenntnisse über ihre Funktionsrollen und Überlebensfähigkeiten zu gewährleisten Vielzahl von Experten interorganisationelle Normenstrukturen Normative Handlungserwartungen an: Individuum Organisationen
Rechtskenntnisse werden nur bedingt erwartet
BGB
Handlungsgebote- und Verbote werden nur unbestimmt verbindlich normiert z.Bsp.: du sollst Nicht Rauchen
Einzelperson
Selbstqualifizierung
Verantwortungsethik
Rechtskenntnisse werden erwartet (BGB, HGB, STGB)
Erwartungen an Organisationen Kenntnisse über ihre Funktionsrollen und Überlebensfähigkeiten zu gewährleisten
Vielzahl von Experten
interorganisationelle Normenstrukturen
Literatur Weber, M.(1984), Soziologische Grundbegriffe. Tübingen, UTB Verlag
Weber, M.(1984), Soziologische Grundbegriffe. Tübingen, UTB Verlag
Teil II . Organisationen: Akteurkonstellationen- Korporative Akteure-Sozialsysteme 1. Konzept der Akteurkonstellation= Struktur 2. Dynamiken kollektiver Handlungsfähigkeit 3. Sozialsystem als Theorie nach Luhmann als autopoietische Systeme
1. Konzept der Akteurkonstellation= Struktur
2. Dynamiken kollektiver Handlungsfähigkeit
3. Sozialsystem als Theorie nach Luhmann als autopoietische Systeme
1.1 Kollektive Handlungsfähigkeit Sozialität als Interdependenzbewältigung herstellen und stabilisieren durch Beobachtung und Aushandlungen bindende Vereinbarungen treffen Netzwerk Polyarchie Hierarchie
Sozialität als Interdependenzbewältigung
herstellen und stabilisieren
durch Beobachtung und Aushandlungen
bindende Vereinbarungen treffen
Netzwerk
Polyarchie
Hierarchie
1.2 Korporative Akteure Interessensorganisationen: Bündeln der Ressourcen von „unten“: Kirche, Parteien Geld, Macht, Wissen mit dem Ziel gemeinsame Interessen durchzusetzen Wer darf mitmachen? Welche Ziele werden mit welchen Mitteln verfolgt? Welche Beiträge leisten die Mitglieder? Wie wird entschieden? Wie werden Erträge verteilt?
Interessensorganisationen: Bündeln der Ressourcen von „unten“: Kirche, Parteien
Geld, Macht, Wissen mit dem Ziel gemeinsame Interessen durchzusetzen
Wer darf mitmachen?
Welche Ziele werden mit welchen Mitteln verfolgt?
Welche Beiträge leisten die Mitglieder?
Wie wird entschieden?
Wie werden Erträge verteilt?
1.3 Arten von Organisationen Staatliche Einrichtungen: Behörden, Krankenhäuser, Gefängnisse als Vollzugsanstalten Schulen Universitäten Wirtschaftsbetriebe soziale Wohlfahrtsbetriebe als non-Profitinstitutionen Kirchen, Klöster Stiftungen Vereine Gewerkschaften Interessenverbände von unten von oben Arbeitsorganisationen Interessensorganisationen
Staatliche Einrichtungen: Behörden, Krankenhäuser, Gefängnisse als Vollzugsanstalten
Schulen
Universitäten
Wirtschaftsbetriebe
soziale Wohlfahrtsbetriebe als non-Profitinstitutionen
Kirchen, Klöster
Stiftungen
Vereine
Gewerkschaften
Interessenverbände
Arbeitsorganisation von „oben“ Gesellschafter: zum Bsp.Gewinne oder Beauftragte: KMK, Schulbehörde, etc. Grundlage sind keine gemeinsamen Interessen, sondern Tauschbeziehungen- die Arbeitsorganisation sucht sich individuelle Akteure zur Zieldurchsetzung mittels Arbeitsvertrag
Gesellschafter: zum Bsp.Gewinne
oder Beauftragte: KMK, Schulbehörde, etc.
Grundlage sind keine gemeinsamen Interessen, sondern Tauschbeziehungen- die Arbeitsorganisation sucht sich individuelle Akteure zur Zieldurchsetzung mittels Arbeitsvertrag
Interessen- Organisation gemeinsame I. anfängliche Ranggleichheit repräsentativ- basisdemokratische Legitimation der Hierarchie Struktur und Personen und ausgeflaggt Konflikte entstehen, wenn nicht mit einer Stimme gesprochen wird Arbeitsorganisation unterschiedliche I. Hierarchie gesetzt Führung gesetzt und Organisationsziele werden ausgeflaggt 2. Entstehung von Dynamiken in Organisationen
Interessen- Organisation
gemeinsame I.
anfängliche Ranggleichheit repräsentativ- basisdemokratische Legitimation der Hierarchie Struktur und Personen
und ausgeflaggt
Konflikte entstehen, wenn nicht mit einer Stimme gesprochen wird
Arbeitsorganisation
unterschiedliche I.
Hierarchie gesetzt
Führung gesetzt
und Organisationsziele werden ausgeflaggt
2.1 . Dynamiken kollektiver Handlungsfähigkeit Interessen- Organisation Arbeitsorganisation „ shirking“: Leistungsverweigerung oder Minimal Prinzip auch mit nicht genehmigten Methoden Beamte, Lehrer „ principal agent“ (Coleman 1990, Moe 1984) „ agents“ erbringen nur ganz bestimmt geforderte Leistungen als „principal“ „ agents“ als nutzenorientierter Akteur „ Oligarchisierung“ Wechselspiel von Führung und Basis Führung verselbstständigt sich ggü. Mitglieder (Entfremdung) Führung entfernt sich von ihren Mitglieder Zielen Interpretation von Mitglieder Utopie der Mitglieder Kontra Rationalitätserwägungen der Führung Entfremdung Bsp. Gewerkschaften
„ shirking“: Leistungsverweigerung oder Minimal Prinzip auch mit nicht genehmigten Methoden
Beamte, Lehrer
„ principal agent“ (Coleman 1990, Moe 1984)
„ agents“ erbringen nur ganz bestimmt geforderte Leistungen als „principal“
„ agents“ als nutzenorientierter Akteur
2.3 Drei Schwächen des „prinicipal “ 1. Überwachungsproblem der agents 2. qualitatives Beurteilungsproblem verkauft seine Leistungen als qualitativ gut Bsp. Wissenschaftliche Expertise 3. Fehlen wirksamer Sanktionsmöglichkeiten Bsp. Austauschbarkeit von Experten, Beamten = Je mehr „shirking“, desto weniger orientieren sich die O.-Mitglieder an die Organisationsziele stattdessen verfolgen sie ihre eigenen Interessen
1. Überwachungsproblem der agents
2. qualitatives Beurteilungsproblem verkauft seine Leistungen als qualitativ gut Bsp. Wissenschaftliche Expertise
3. Fehlen wirksamer Sanktionsmöglichkeiten Bsp. Austauschbarkeit von Experten, Beamten
= Je mehr „shirking“, desto weniger orientieren sich die O.-Mitglieder an die Organisationsziele
stattdessen verfolgen sie ihre eigenen Interessen
2.4. Mitgliederverhalten „exit“ oder „voice“ in Interessensorganisationen Weniger Engagement „ innere Emigration“ aus Enttäuschung Ausstieg oder Androhung von Ausstieg um Gehör zu finden Gefahr von Mitgliederschwund Innerorganisatorische Opposition Änderungen verlangen oder erkämpfen
Weniger Engagement
„ innere Emigration“ aus Enttäuschung
Ausstieg oder Androhung von Ausstieg um Gehör zu finden
Gefahr von Mitgliederschwund
Innerorganisatorische Opposition
Änderungen verlangen oder erkämpfen
Stärken & Schwächen „Kollektiver Handlungsfähigkeit“ Je größer der Anteil an Handlungen von Organisationsmitgliedern, welche der Organisation zugerechnet werden, desto größer die kollektive Handlungsfähigkeit = mit einer Stimme sprechen Strukturelle Dynamiken Konflikte kollektiver Hdlg.-Fähigkeit: „ shirking“
Je größer der Anteil an Handlungen von Organisationsmitgliedern, welche der Organisation zugerechnet werden, desto größer die kollektive Handlungsfähigkeit
= mit einer Stimme sprechen
Strukturelle Dynamiken
Konflikte kollektiver Hdlg.-Fähigkeit:
„ shirking“
3. Systemtheorie Verständnis nach Luhmann Autopoiesis von Entscheidungen selbstreferentielle temporalisierte Systeme Elemente sozialer Systeme ist die Kommunikation Akteure sind Träger der Kommunikation Für Organisationen ist der Kommunikationstyp die Entscheidung operative Abfolge aufeinander nehmende Entscheidungen Basis ist wie in der Interaktionstheorie eine Systemgeschichte als Identitätsmuster
Autopoiesis von Entscheidungen
selbstreferentielle temporalisierte Systeme
Elemente sozialer Systeme ist die Kommunikation
Akteure sind Träger der Kommunikation
Für Organisationen ist der Kommunikationstyp die Entscheidung
operative Abfolge aufeinander nehmende Entscheidungen
Basis ist wie in der Interaktionstheorie eine Systemgeschichte als Identitätsmuster
3.1 Akten erzeugen Akten Aktenfluss steht als Paradigma für eine Vorstellung von Sozialität als Autopoiesis schafft „ Anschlussfähigkeit “ Entdeckungszusammenhang als Entdeckung von Zusammenhängen von Entscheidungen Begründungszusammenhang aus früheren Erfahrungen von Operationalisierung
Aktenfluss steht als Paradigma für eine Vorstellung von Sozialität als Autopoiesis
schafft „ Anschlussfähigkeit “
Entdeckungszusammenhang als Entdeckung von Zusammenhängen von Entscheidungen
Begründungszusammenhang aus früheren Erfahrungen von Operationalisierung
3.2 Fiktion einer akteurfrei formulierten Theorie Der Mensch kann nicht kommunizieren, nur die Kommunikation kann kommunizieren Kommunikation muss immer wieder als handeln ausgeflaggt werden Handeln wird als Entscheiden stilisiert Akteure sind notwendige Fiktionen der Kommunikation =„Ohnmacht“ der Akteure. Bloße Zuschreibung als psychisches Individuum
Der Mensch kann nicht kommunizieren, nur die Kommunikation kann kommunizieren
Kommunikation muss immer wieder als handeln ausgeflaggt werden
Handeln wird als Entscheiden stilisiert
Akteure sind notwendige Fiktionen der Kommunikation
=„Ohnmacht“ der Akteure. Bloße Zuschreibung als psychisches Individuum
Aus „actors“ werden „agents“ Akteure handeln als „triviale Systeme“ ihre formale Rolle macht sie zum Betriebsmittel der Organisation Mitgliedsrolle bestimmt das Handeln nach Regeln und schreibt Entscheidungsprämissen vor Akteurempfindung als austauschbares Exekutivorgan
Akteure handeln als „triviale Systeme“
ihre formale Rolle macht sie zum Betriebsmittel der Organisation
Mitgliedsrolle bestimmt das Handeln nach Regeln und schreibt Entscheidungsprämissen vor
Akteurempfindung als austauschbares Exekutivorgan
Informale Organisation Ausblendung informeller Organisationsdynamiken Persönliche Beziehungen und Vertrauen unter Akteuren Seilschaften, Klüngel,
Ausblendung informeller Organisationsdynamiken
Persönliche Beziehungen und Vertrauen unter Akteuren
Seilschaften, Klüngel,
Formalstruktur als situationdefinierende Fiktion Die Fiktion der Organisation als akteurlose Sozialität ist in der Sozialdimension angesiedelt. Das schafft Fügsamkeit der Mitglieder mit den organisatorischen Formalstrukturen und wechselseitige Zuschreibungen Auch in der Sachdimension steht die Organisation und ihre Ziele über den Akteuren & prägt ihre Sinnverarbeitung diese Vereinfachung schafft Verselbstständigung und lässt sich als autopoiesis von Entscheidungen fassen
Die Fiktion der Organisation als akteurlose Sozialität ist in der Sozialdimension angesiedelt.
Das schafft Fügsamkeit der Mitglieder mit den organisatorischen Formalstrukturen und wechselseitige Zuschreibungen
Auch in der Sachdimension steht die Organisation und ihre Ziele über den Akteuren & prägt ihre Sinnverarbeitung
diese Vereinfachung schafft Verselbstständigung und lässt sich als autopoiesis von Entscheidungen fassen
Fiktion des „und so weiter“ Die Fiktion, dass alle anderen entscheiden, führt dazu das ich entscheide; und das alle entscheiden, führt zu der Fiktion, dass keiner entscheidet, sondern die Entscheidungen Legitimation durch Verfahren zeitliche Fiktion: Mitglieder kommen und gehen- die Organisation bleibt bestehen
Die Fiktion, dass alle anderen entscheiden,
führt dazu das ich entscheide;
und das alle entscheiden,
führt zu der Fiktion,
dass keiner entscheidet,
sondern die Entscheidungen
Legitimation durch Verfahren
zeitliche Fiktion:
Mitglieder kommen und gehen- die Organisation bleibt bestehen
Handlungsprägung durch Verdinglichung Verhandlungskonstellationen individueller Akteure Interessen zu gestalten werden ausgeblendet und als Konstrukt autopoietischer Entscheidungszusammenhänge angesehen. Gestaltungsillusion
Verhandlungskonstellationen individueller Akteure Interessen zu gestalten werden ausgeblendet
und als Konstrukt autopoietischer Entscheidungszusammenhänge angesehen.
Gestaltungsillusion
Handlungsprägende Sozialsysteme Je ausgeprägter die Formalstruktur ist, desto stärker ist die organisatorische Handlungsprägung ggü. Den Mitgliedern und desto plausibler ist das Bild des organisatorischen Geschehens als Entscheidungs- Autopoiesis Je stärker Informalität das Geschehen bestimmt, desto weniger handlungsprägend ist die Formalstruktur
Je ausgeprägter die Formalstruktur ist, desto stärker ist die organisatorische Handlungsprägung ggü. Den Mitgliedern und desto plausibler ist das Bild des organisatorischen Geschehens als Entscheidungs- Autopoiesis
Je stärker Informalität das Geschehen bestimmt, desto weniger handlungsprägend ist die Formalstruktur
Konzept der Verdinglichung Traditionell: Zurückführung bestimmter Strukturen auf die Gesetze der Natur religiös: Gottes Wille „ standard operating procedures“_ Verhaltensprogramm reduziert Komplexität =institutionalisierte Entscheidungen
Traditionell: Zurückführung bestimmter Strukturen auf die Gesetze der Natur
religiös: Gottes Wille
„ standard operating procedures“_ Verhaltensprogramm reduziert Komplexität
=institutionalisierte Entscheidungen
Rationalitätsfiktionen Rationalitätsfiktionen bilden die Legitimierungsgeschichten Beispiel: Organisationen nutzen EDV Assessment Center sind ein rationales Instrument für die Personalselektion Reduzieren Entscheidungsunsicherheiten Verkettungssachzwänge sind dann logische Folgeentscheidungen
Rationalitätsfiktionen bilden die Legitimierungsgeschichten
Beispiel: Organisationen nutzen EDV
Assessment Center sind ein rationales Instrument für die Personalselektion
Reduzieren Entscheidungsunsicherheiten
Verkettungssachzwänge sind dann logische Folgeentscheidungen
Zusammenfassung Akteurtheoretische Rekonstruktion unter Einbeziehung systemtheoretischer Autopoiesis Perspektive akteurlose Sozialität Schutz vor „exit“ „voice“ und „shirking“ Verselbstständigung wird getragen durch Verdinglichung von Formalstrukturen
Akteurtheoretische Rekonstruktion unter Einbeziehung systemtheoretischer Autopoiesis Perspektive
akteurlose Sozialität
Schutz vor „exit“ „voice“ und „shirking“
Verselbstständigung wird getragen durch Verdinglichung von Formalstrukturen
Verhältnis zwischen Organisationen, ihren Mitgliedern und der Gesellschaft Haben Organisationen Gewissen? Beispiele: Mannesmann Affäre (Vorwurf unangemessener persönlicher Bereicherung ) Politikereinkommen Kohl (Kirch Media- und Spendenskandal) u.a. Personen aller politischen Farben Fehlverhalten von Managerentscheidungen: Bsp. Opel und
Beispiele:
Mannesmann Affäre (Vorwurf unangemessener persönlicher Bereicherung )
Politikereinkommen Kohl (Kirch Media- und Spendenskandal)
u.a. Personen aller politischen Farben
Fehlverhalten von Managerentscheidungen: Bsp. Opel
und
Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit
Canvas Prints at Affordable Prices make you smile.Visit http://www.shopcanvasprint...
30 Días en Bici en Gijón organiza un recorrido por los comercios históricos de la ...
Con el fin de conocer mejor el rol que juega internet en el proceso de compra en E...
With three established projects across the country and seven more in the pipeline,...
Retailing is not a rocket science, neither it's walk-in-the-park. In this presenta...
Add a comment